Kashima Jingu 鹿島神宮

Das Ka von Kashima
Hier noch ein wenig zu meinem letzten Japan Urlaub:
Kashima 鹿島 (Ka-Reh, Shima= Insel, also sowas wie die Insel der Rehe) ist einfach super. Weniger die Insel selbst, als die Anfahrt dorthin. Man fährt mit der Bimmelbahn durch riesige Wasserflächen. Das ist richtig eindrucksvoll. Fotos wollte ich auf dem Rückweg machen, nur leider war es da dunkel!
Zur Anfahrt nach Kashima gibt es dann auch nicht viel mehr zu sagen. Kashima Jingu aussteigen, einige hundert Meter bergauf, erste Straße links. War nicht beschildert hat aber irgendwie funtkioniert. Aber vorsicht, von Tokyo führen viele Wege nach Kashima und egal für welche Verbindung man sich entscheidet, mit JR dauert es eine Ewigkeit.
In der mächtigen Tempelanlage von Kashima Jingu herrscht stille. Riesige Bäume und Sandwege schlucken jeden Ton.
Nicht nur in Nara sind die Rehe Götterboten. Hier hat man sie jedoch dezimiert und eingezäunt, so dass die wenigen verbleibenden Rehe schließlich an einer Erkrankung ausgestorben waren. Zur Erhaltung des göttlichen Auftrages wurden sie daher aus Nara reimportiert! Denn die Rehe am Kasuga Taisha Schrein in Nara stammen aus Kashima. Schließlich ist ja nicht jedes Reh ein Götterbote!
Die Rehe erfüllen die Funktion der Kommunikation mit dem Land Izumo, in dem die Götter leben.

Der Erdbebenwels Namazu
Auf dem Bild ist der Erdbeben Wels. Die Japaner glaubten, dass ein riesiger
Wels mit seinen Flossenschlägen die Erdbeben in Japan verursachte.
Übrigens auch der Ausgangspunkt vom Film Shika
Otoko.
Dem großen Gott von Kashima wird zugesprochen den Erdbebenwels /
Erdbebengott mit einem Riesigen Stein festgestzt zu haben.
Den Erdbebenwels findet man etwas abgelegen auf dem Gelände von Kashim Jingu. Siehe Karte unten. Direkt neben dem Erdbebenwels findet man den zugehörigen Stein.
Hier noch einige externe Infromatonen zur Mythe des Erdbebenwelses und einschließlich geschichtlichen Abbildungen
Kaname Ishi
Auf wikipedia kann man zum
Erdbebenwels bzw. zu dem Stein, den mit dem der Wels Ruhiggestellt ist,
folgendes lesen:
In der Edo-Zeit war die Gottheit von Kashima (damals eher unter dem Namen Kashima Daimyōjin bekannt) vor allem für ihre Fähigkeit berühmt, Erdbeben zu kontrollieren. Heute zeugt davon nach wie vor der sogenannte Kaname-ishi, ein Felsen, der in einem Seitenschrein (Bild) verehrt wird. Diesen Felsen, der angeblich tief ins Erdreich hinunterragt, soll der Kashima-Kami auf den Kopf eines unterirdischen Riesenwelses (ō-namazu) gedrückt haben, damit dieser kein Erdbeben verursache. Die Legende wurde immerhin so ernst genommen, dass Tokugawa Mitsukuni, der Daimyō von Mito, Grabungen rund um den Felsen vornehmen ließ, die aber laut Schreinlegende nur dazu führten, dass die am Tag gegrabene Grube sich bei Nacht von selbst wieder füllte
.

Der Hauptschrein von Kashima Jingu
Jingu (神宮) dass sind große Schreine. Jingu, dass sind die
Schreine mit dem den höchsten Rang im Shintoismus. Sie haben eine
Beziehung zu Japans Mythen, Herrschern und der Natur.
Kein Wunder, dass sie sich im Gegensatz zu anderen Schreinen in einem
riesigen Tempelanlage in der Natur befinden. Diese Schreine sind
Teil der Japanischen Geschichte.
In Japan gehört es zur Höflichkeit mal ein beiläufiges Gespräch zu führen: wie es denn gefällt, wie alt man ist oder wo es hingeht. Beim ersten Urlaub hatte ich in einem Restaurant wohl erwähnt vielleicht nach Kashima zu fahren. Ich hätte nie gedacht, dass man sich daran erinnert. Beim zweiten Urlaub wurde ich darauf angesprochen! Der Schrein scheint wirklich wichtig zu sein.
Dies hier ist der Hauptschrein. Hier wird die Gottheit von Kashima verehrt. Sie wird auch Takemikazuchi (武甕槌神) genannt.
Zu Kashima gibt es übrigens noch ein Gegenstück in Katori. Die
Götter beider Schreine hatten einen besonders wichtigen Auftrag.
Es gab unzählige Urgötter, aber erst mit dem Geschwisterpaar Izanagi und Izanami beginnt die Japanische Schöpfungsgeschichte. Izangagi und Izanami stiegen herab vom Himmel und erschufen mit einem Himmelsspeer das erste Land im Meer der Erde (Japan).
Izanami ist die Mutter von dem Feuergott Kagutsuchi no Kami. Dieser wird vom Vater Izanami getötet, weil er seine Mutter Izanami bei der Geburt tötlich verbrannt hat. Dabei entstehen viele Gottheiten. Aus dem Blut entstehen drei Götter. Takemikazuchi ist einer davon.
Nun die Geschichte geht weiter bis zum ersten Kaiser Japans. Izanami besucht die Unterwelt um seine tote Frau zu retten. Als er sich von dem Horror reinigt, entsteht Amaterasu die Sonnengöttin. Sie ist mit Ihrem Bruder dazu auserkoren die Herrschaft des Himmels von ihrem Vater Izanagi zu übernehmen. Nach enigen Verwirrungen wird von einem Nachommen der Sonnengöttign, Ninigi und der Tochter des Drachenkönigs der Erste Tenno Japans geboren: Jimmu.
Aber hier gehts um Takemikzuchi. Takemikzuchi ist also eine frühe Gottheit und keine unwichtige Gottheit!
Takemikazuchi wird übrigens als Gott der Kriegskünste verehrt.
Kashima Jingu
Hier auf dem Bild ist der
Nebenschrein von Kashima Jingu abgebildet.
Hier noch einige Links:
Informationstafel Kashima Jingu 鹿島神宮境内案内図
Offizielle Homepage Kashima Jingu (jap)
Kurze Infos zu Kashima Jingu (aktuell ist wohl beim Erdbeben das große Tori zusammengebrochen)